Der globale Einfluss des Menschen auf die biologische Vielfalt

Abbildung 1 aus der Publikation zeigt die Lage der Diversitätsvergleiche und ihre Verteilung über Biome, Belastungen, Organismen und Ausdehnungen. Quelle: 1

Menschliche Aktivitäten beeinträchtigen die biologische Vielfalt auf globaler Ebene erheblich. Neben dem Rückgang der Artenzahl verändert sich auch die Zusammensetzung ganzer Artengemeinschaften grundlegend. In unserer Studie, die in Nature veröffentlicht wurde, zeigen wir diese Veränderungen auf. Unsere Forschung gehört zu den umfangreichsten Studien, die jemals zu diesem Thema durchgeführt wurden.

  1. Keck, F., Peller, T., Alther, R. et al. The global human impact on biodiversity. Nature (2025).
    https://doi.org/10.1038/s41586-025-08752-2 ↩︎

Vorkommen und Sympatriemuster von Niphargus rhenorhodanensis

Kryptische Süsswasserarten tragen zur biologischen Vielfalt bei, aber ihr Beitrag zur Artenvielfalt auf lokaler und regionaler Ebene bleibt unklar. In einer kürzlich in Freshwater Biology veröffentlichten Studie untersuchten wir das lokale und regionale gemeinsame Vorkommen kryptischer Flohkrebsarten, um die Rolle phylogenetischer Beziehungen bei der Gestaltung der Biodiversitätsmuster zu verstehen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass regionale Überschneidungen eher auf historischer Ausbreitung als auf phylogenetische Verwandtschaft zurückzuführen sind, wobei Sympatrien häufiger zwischen Arten aus verschiedenen Kladen (monophyletischen Gruppen) auftreten. Letztlich spiegeln die räumlichen Muster historische Ereignisse wie Gebirgsbildung und klimatische Veränderungen wider, welche die biologische Vielfalt auf lokaler und regionaler Ebene beeinflussen.

Grundwasser ist ein Schlüsselökosystem

In einer internationalen Zusammenarbeit, publiziert in Global Change Biology, haben wir die Bedeutung des Grundwassers als globales Schlüsselökosystem untersucht. Grundwasser spielt für den globalen Wasserkreislauf eine zentral Rolle, beheimatet eine einzigartige Biodiversität und erbringt wichtige Ökosystemleistungen wie z.B. sauberes Trinkwasser. Es ist aber unter zunehmendem Druck und wird im Naturschutz oft vernachlässigt. Unsere Auswertungen zeigen, dass Grundwasser mit mehr als der Hälfte der Landoberflächen in Interaktion steht. Es ist daher unumgänglich, diesen vernetzenden Charakter zu anerkennen und ganzheitliche Ansätze für den Schutz des Grundwassers zu verfolgen. Wir schlagen acht konkrete Schritte für eine wissenschaftlich-politische Agenda zum Schutz des Grundwassers und gegen den Verlust dessen biologischer Vielfalt vor.

Die Zeitschrift The Conversation hat dazu einen englischsprachigen Artikel publiziert: https://theconversation.com/we-rely-heavily-on-groundwater-but-pumping-too-much-threatens-thousands-of-underground-species-218919