Ansätze zum Schutz unterirdischer Biodiversität

Zusammen mit Kolleg:innen haben wir im Rahmen des von Biodiversa finanzierten Projekts DarCo einen Artikel in der Zeitschrift npj biodiversity veröffentlicht. Unterirdische Ökosysteme, die aus terrestrischen, semiaquatischen und aquatischen Komponenten bestehen, sind zunehmend durch menschliche Aktivitäten bedroht, und die bestehenden Schutzgebiete an der Oberfläche reichen nicht aus, um ihre biologische Vielfalt zu schützen. Die Einrichtung von Schutzgebieten für unterirdische Ökosysteme wird durch die technischen Herausforderungen bei der Kartierung dreidimensionaler Systeme, die Seltenheit und Endemie unterirdischer Organismen und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen zahlreichen Interessengruppen mit konkurrierenden Interessen behindert. Trotz dieser Unwägbarkeiten unterstreicht unser Beitrag die Bedeutung rechtzeitiger und kritischer Bewertungen allgemeiner Kriterien für den Schutz der unterirdischen biologischen Vielfalt, plädiert für deren Umsetzung auf der Grundlage des Vorsorgeprinzips und schlägt Lösungen vor, um die Abdeckung unterirdischer Ökosysteme innerhalb europäischer Schutzgebiete zu verbessern.

Umwelt-DNA und partizipative Wissenschaft zur Kartierung der Grundwasserfauna

Figure 1 from https://doi.org/10.1038/s41598-023-44908-8

In unserer neusten Studie, die in Scientific Reports (https://doi.org/10.1038/s41598-023-44908-8) veröffentlicht wurde, nutzen wir partizipative Wissenschaft und Metabarcoding mittels Umwelt-DNA (eDNA), um Grundwasserflohkrebse zu untersuchen und ein umfassenderes Bild der Grundwasserfauna, einschließlich Mikroorganismen, zu erfassen. Durch die Kombination beider Methoden wurden gemeinsam vorkommende Flohkrebsarten und ihre Korrelation mit der gesamten Grundwasserbiodiversität aufgedeckt und unser Verständnis der unterirdischen Ökosysteme verbessert. Zusammengefasst schlagen wir vor, dass die beiden Methoden zur Untersuchung von Grundwasserorganismen geeignet sind, unabhängig voneinander oder, was noch effektiver ist, in Kombination angewandt. Diese Ansätze bieten wertvolle Instrumente für die Erforschung unbekannter Aspekte der Grundwasserbiologie.