Unsere Studie über Zuckmücken in alpinen und nicht-glazialen Bächen ist über Schweizerbart erhätlich. Wir fanden sehr diverse und räumlich strukturierte Gemeinschaften dieser ökologisch bedeutenden Makroinvertebraten. Die meisten Arten waren selten und nur an wenigen Beprobungsstandorten zu finden. Regionale Muster widerspiegelten die Verteilung der häufigeren Arten. Daher sind Vorhersagen über zukünftige und durch den Klimawandel bedingte Zuckmückengemeinschaften schwierig zu machen und der Schutz dieser Lebensräume wichtig.
Flohkrebsgemeinschaften in Zuflüssen des Bodensees
Ein ursprünglich als kleineres Semesterprojekt im Jahr 2011 gestartetes Projekt, das ein besseres Verständnis von Flohkrebsgemeinschaften in Zuflüssen des Bodensees ermöglichen sollte, wurde nun in BMC Ecology publiziert. Ich bin Florian Altermatt sehr dankbar, dass er mir damals dieses Projekt vorgeschlagen hat als ich meinen Master startete und dass seine Forschungsgruppe weiter an der Studie gearbeitet hat. Die Arbeit hat mich in die Welt der Flohkrebse eingeführt, mein Interesse an dieser äusserst interessanten Tiergruppe gefördert und schliesslich dazu geführt, dass ich nun ein Flohkrebsforscher bin.
In der Publikation berichten wir über stabile Muster der Artzusammensetzung und deren räumlicher Verteilung in kleineren Zuflüssen des Bodensees. Invasive Arten zeigten aber keinen deutlichen Einfluss auf die genetische Vielfalt der einheimischen Arten. Offenbar kann man Beobachtungen aus grossräumigen Studien über Invasionsbiologie nicht direkt auf diese kleineren räumlichen Prozesse übertragen.
Ein Einblick in alpine Nahrungsnetze
Unser Paper „A note on the trophic structure of alpine streams in the Wind River Mountains, Wyoming, USA“ wurde nun in Fundamental & Applied Limnology publiziert. Die Resultate zeigen erstmals einen direkten glazialen Kohlestoff Eintrag in aquatischen Nahrungsnetzen in der Nähe von Gletschern. Weiter konnten wir einen Wechsel der Kohlenstoffquelle entlang solcher Fliessgewässer beobachten. Während beim Gletscher Kohlenstoff vom Gletscher selbst von primärer Bedeutung ist, wechselt er zu einem autochthonen Ursprung, wird also im Gewässer selbst erzeugt, und schliesslich wieder zu einem allochthonen Ursprung, also von aussen ins Gewässer eingetragenem Kohlenstoff. Vielen Dank nochmals an das ganze Team. Die Expedition zu den abgelegenen Beprobungsstandorten und die Beprobung selbst haben viel Spass gemacht und waren ein grosses Abenteuer.
Feldarbeit in Frankreich
Über die Osterfeiertage haben wir in den Französischen Alpen nach Gammarus lacustris gesucht. Schnee, Eis und ein kalter Wind haben daraus ein spannendes Unterfangen gemacht. Sowohl die Feldarbeit in Österreich als auch in Frankreich wurden durch einen grosszügigen Beitrag der Claraz-Schenkung ermöglicht. Vielen Dank an dieser Stelle für die Unterstützung.