Die Überwachung der Biodiversität in Grundwasserökosystemen hinkt aufgrund begrenzter taxonomischer Kenntnisse und methodischer Herausforderungen hinterher. Ausserdem wirken sich Landnutzungsänderungen stark auf Grundwasserökosysteme aus, aber das Ausmass und die Auswirkungen auf Grundwassergemeinschaften sind kaum bekannt. Unsere jüngsten Arbeiten unter der Leitung von Mara Knüsel haben einige dieser Probleme gelöst.
In einer ersten Studie über Schweizer Grundwasser-Makroinvertebraten, die in der Zeitschrift Subterranean Biology (https://doi.org/10.3897/subtbiol.49.132515) veröffentlicht wurde, fanden wir heraus, dass obligate Grundwasserarten (wie z.B. Grundwasserflohkrebse) keine saisonalen Häufigkeitsmuster aufweisen, während andere Arten eine ausgeprägte Saisonabhängigkeit der Nachweisraten aufweisen. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit massgeschneiderter, umfassender Probenahmestrategien und einer sorgfältigen Abwägung der Nachweiswahrscheinlichkeit und des Probenahmeaufwands bei Überwachungsprogrammen für die Grundwasserfauna.
In einer zweiten Studie über Schweizer Grundwasserflohkrebse, die in Ecological Applications (https://doi.org/10.1002/eap.3040) veröffentlicht wurde, haben wir einen direkten Zusammenhang zwischen der Intensität der Landnutzung in der Umgebung, dem Nitratgehalt (ein Indikator für die Wasserqualität) und dem Vorkommen von Flohkrebsen festgestellt. Diese Auswirkungen waren in einem Radius von 400–1000 m um die Probenahmestellen am stärksten ausgeprägt und überstiegen die derzeitigen Grundwasserschutzzonen, was die Notwendigkeit umfassenderer, ökosystembasierter Ansätze für die Grundwasserbewirtschaftung unterstreicht.